Wollseifen

 

Wir waren mit Marcels Mama, Jens und meinem Bruder in Wollseifen. Das ist ein Dorf, das nach dem zweiten Weltkrieg geräumt wurde – alle Bewohner mussten raus aus ihren Häusern, weil das belgische Militär den Platz zum Krieg-Üben brauchte. Der Marcel hat versucht, mir das mit dem Krieg zu erklären, aber ich hab’s trotzdem nicht richtig verstanden. Es hat wohl irgendwas damit zu tun, dass Menschen immer jemanden brauchen, der Schuld ist an irgendwas und dass sie denken, wenn sie mehr hätten, es ihnen besser ginge. Da war ein Mann, der hat den Deutschen erzählt, dass sie besser wären als alle anderen. Dabei ist es doch egal, wo man wohnt oder welche Vorfahren man hat, oder nicht? Jeder Einzelne ist besonders und kann irgendetwas besser als jemand anderes. Aber es ist doch niemand insgesamt besser als jemand anderes. Doch ganz viele Leute glauben trotzdem gerne daran…
Und dass man, wenn der Krieg zuende ist, noch die Häuser, die übriggeblieben sind kaputt schießen muss habe ich auch nicht verstanden. Jetzt gibt es vom ganzen Dorf nur noch die Kirche, eine Kapelle, ein Trafohäuschen und eine halbe Schule. Man kann aber sehen, wo Häuser standen. Und es gibt Schilder, auf denen man lesen kann, wie die Menschen hier damals gelebt haben: zum Beispiel gab es eine Kirmes und ein Kaufhaus.

Der Bär sieht sich ein Miniaturmodell vom ehemaligen Dorf an.

 

Die Kirche ist komplett leer. Es gibt nicht einmal Stühle oder Bänke.

 

 

Auf dem Rückweg mussten wir wenigstens noch ein Bild von uns beiden machen lassen, schließlich waren Jens und mein Bruder auch dabei!

Die beiden Bärenbrüder sitzen auf einem Baumstamm.

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